{Enoughfood} Easy-peasy Banana Bread

{Enoughfood} Easy-peasy Banana Bread

„Ich möchte eine Banane“, sagt das Kind meistens in ungünstigen Momenten. Nämlich nicht, wenn der Obstkorb gerade vor frisch gekauften, gelb leuchtenden Bananen überquillt. Meist trifft der Fall viele Tage später ein: Wenn man gerade eine Staude weicher, mit braunen Punkten gesprenkelte Bananen vor einem sinnlosen Tode bewahrt, sie zu Mus zerdrückt und die Schalen in den Mülleimer geworfen hat. Weg sind sie, die Bananen, und dort auf dem Tisch steht auch schon bald das Bananenbrot, aber das Kind will unbedingt eine richtige Banane. Eine, die es in die Hand nehmen und direkt aus der Schale essen kann. Und zwar jetzt gleich. Und wer hier in der Runde weiß, wie es um die Kooperationsbereitschaft eines Zweijährigen hin und wieder bestellt sein kann, der weiß: In solchen Momenten tut man gut daran, auch tatsächlich gleich eine frische Banane zücken zu können.

An dieser Stelle sei also geraten: Wer dieses Brot nachbacken möchte, der halte eine Banane in Reserve, um sie seinem Kind im kritischen Moment unter die Nase halten zu können. Problem gelöst, jetzt können wir uns ans Backen wagen!

Auf Instagram habe ich dieses Rezept bereits gefühlt im Jahr 1985 angekündigt (etwa so alt sind auch diese Fotos, siehe das MHD auf dem Eierkarton), und eine glückliche Fügung ist, dass sich das Thema Banana Bread vielleicht niemals gänzlich erledigt haben wird. Dazu ist das süße Brot, das ja eigentlich eher ein Kuchen ist, nämlich viel zu lecker und zu praktisch – was würde man denn sonst immer mit den vielen Bananen machen, die am Ende der Woche übrig bleiben und die das Kind, überraschenderweise, an normalen Tagen irgendwie nicht essen wollte? Woran sich gleich die nächste Frage anschließt: Was haben die Menschen denn früher mit ihren übrigen Bananen gemacht, als das Banana Bread noch nicht erfunden war? Oder gibt es diese Krönung der Rezeptschöpfung schon seit Urzeiten? Hat sie sich schon zu Kindheitszeiten als echtes Traditionsgericht einen Platz im Herzen der Menschheit erspielt und kam nur in meiner Kindheit niemals vor? Zugeben, das halt ich für durchaus möglich. Also Hand aufs Herz, wer von euch hat schon als kleines Kind das Bananenbrot zu seinem Leibgericht erkoren und weint noch heute dem alten Familienrezept der Uroma hinterher, das leider nicht vollständig überliefert wurde?

Seit wann gibt es das Banana Bread?

Da mich das Thema nicht los ließ, habe ich ein wenig recherchiert: Wann genau das Bananenbrot erfunden wurde, ist nirgendwo überliefert, aber man erzählt sich, es könnte bereits am Ende des 18. Jahrhunderts dazu gedient haben, alten Bananen einen ruhigen Lebensabend zu bescheren. Andererseits sind Bananen erst seit etwa 1880 in größeren Mengen für alle Menschen verfügbar, insofern war die Dringlichkeit der Verarbeitung in diesen Zeiten vermutlich nicht so groß wie heute. Das erste gedruckte Bananenbrot-Rezept findet sich in einem Backbuch aus dem Jahre 1933. Das ist das Geburtsjahr meiner Oma, in der Theorie könnte also auch ich als Kind in den Genuss einen Banana Breads gekommen sein, in der Praxis kann ich mich an kein solches Erlebnis erinnern. Aber meine Oma ist ohnehin keine begeisterte Bäckerin, insofern hat diese Tatsache womöglich keinerlei Aussagekraft.

Nun aber zum Rezept. Es handelt sich hier um eine ganz einfache Angelegenheit, die in etwa 10 Minuten erledigt ist. Den Rest macht dann der Ofen – und ihr habt eure Ruhe, sofern ihr euch die oben angesprochene Reservebanane zurückgelegt habt, um das Kind während der Backzeit in Schach zu halten. Am Ende erhaltet ihr das perfekte, goldbraun gebackene Bananenbrot, von dem ihr schon so lange geträumt habt. Hey, vielleicht ist genau das ja DAS Rezept euer Uromi! Probiert es aus!

Für ein Bananenbrot braucht ihr:

– 75 g weiche Butter
– 4 reife Bananen, entweder püriert oder mit einer Gabel fein zerdrückt
– 200 g Kokosblütenzucker oder brauner Zucker (wer etwas Zucker sparen möchte: 150 g tun es auch)
– 1 verquirltes Ei
– 1 EL Vanille-Extrakt
– 1 TL Backpulver
– 1 Prise Salz
– 170 g Mehl (ich benutze immer Dunkelmehl – so also auch hier)
– optional: eine Handvoll Walnüsse (habe ich weggelassen, passen aber super dazu)

außerdem:
– eine Kastenform

Zuerst den Ofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen, die Kastenform einfetten und mit Mehl bestäuben.

Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen, dann erst das Ei und danach die Bananen zugeben und beides gut unterrühren.

In einer Schüssel das Mehl mit Salz, Backpulver und Vanille-Extrakt mischen und unter die Butter-Zucker-Bananen-Mischung heben.

Den Teig in die Kastenform geben und etwa eine Stunde backen. Nach 45 Minuten ab und zu mal die Lage checken und das Brot eventuell mit Albfolie abdecken, falls es zu schnell dunkel wird. Danach das Brot aus der Form nehmen, etwas auskühlen lassen und das erste Stück am besten noch warm genießen. So lecker!



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